Mutig sein, etwas Neues probieren – das hat Erich Gutsjahr schon immer gekonnt. Als junger Mensch gab er den sicheren Job bei einer Bank auf, um zu reisen und als ein Freund um 3 Uhr früh in der Disco fragt, ob er nicht als Surflehrer in Griechenland arbeiten will, sagt der damals 23-Jährige zu – ohne überhaupt surfen zu können.
Jetzt hat der mittlerweile 60-jährige Welser genau darüber ein Buch geschrieben: Dass man sich auf zu neuen Ufern trauen und für sein Leben selbst Verantwortung übernehmen soll. „Die Weisheiten eines Surflehrers“ heißt Gutsjahrs Werk, das Anekdoten zum Schmunzeln, Nachdenken und eventuell Umdenken“ enthält und von seiner Zeit im griechischen Badeort Tolo handelt.
Erinnerungen an Griechenland
Episoden aus den 80ern nimmt er zum Anlass, den Leser zu mehr Eigenverantwortung aufzufordern. Denn auf dem Surfbrett ist man auch allein und nicht der Wind ist schuld und nicht das Board, wenn etwas nicht klappt. „Die Einstellung ist wichtig“, ist Gutsjahr überzeugt: „Wenn ich sage, der Wind ist schlecht, dann wird er auch schlecht sein“, so der langjährige Surfer. „Aber man kann sich fortbilden und lernen damit umzugehen“, empfiehlt er.
„Akzeptieren was nicht zu ändern ist“
Besonders geprägt hat ihn in dieser Hinsicht die Geschichte, als er an einem freien Tag wegfahren wollte und plötzlich sein Bus weg war. „Ich hab vor mich hingeschimpft als ein alter Fischer kam und sagte: Und? Kannst du es ändern? – Wenn du es nicht ändern kannst, dann musst du halt lernen, damit umzugehen“, weiß Gutsjahr heute, dass man mit Akzeptanz eigentlich schon gewonnen hat. „Das kann man auch auf Corona umlegen“, so Gutsjahr, „man muss lernen mit den Vorschriften umzugehen und das Beste daraus machen“.
Gratis Surfunterricht
Gutsjahr macht auch heute noch das Beste aus seinem Leben, ist bis zu drei Monate im Jahr in Tolo und surft noch immer – wenn er nicht gerade ein Buch schreibt. Übrigens: „Wer mir in Griechenland mein Buch herhält, bekommt sogar gratis Surfunterricht“, lacht der sportliche Welser.
